“Über viele Brücken darfst Du rennen,
42 magische Kilometer überstehen,
glücklich und erleichtert im Ziel wirst Du sein,
Auf Dich fällt der Goldene Stadt’s helle Schein”
*Angelehnt an die Lyrics von der DDR Rockband Karat
…und das Ganze nun bitte noch einmal lesen, mit der Melodie von “Über sieben Brücken musst Du gehn” im Kopf. 🙂 Bitteschön für den Ohrwurm, gerne geschehen.
Vom Prag Marathon 2023
Vorab:
Ich mag Prag, habe die Stadt an der Moldau schon immer sehr gemocht. Gemütliche Kaffeehäuser, leckere Restaurants, beeindruckende Gebäude, tolle Plätze, immer viel zu sehen, herrlich zum Schlendern und vor allem nette Menschen. Somit stand der Prag-Marathon seit Beginn meiner “42k-Karriere” weit oben auf der To-Do Liste.
Allgemein:
Der Prag Marathon ist meines Erachtens ein wahrlicher Genusslauf. Die Strecke führt größtenteils an den Sightseeing-Highlights der sogenannten “Goldenen Stadt” vorbei und gilt als eine der schönsten Marathonstrecken der Welt. Traditionell findet er seit 1995 am ersten Maiwochenende statt und ist der teilnehmerstärkste Marathon Tschechiens.

Der persönliche Aspekt:
Eigentlich bin ich ja “weg von der Straße”, sprich: bewege mich seit vielen Jahren hauptsächlich auf den Trails und vermehrt auf sehr langen, gerne auch dreistelligen Distanzen. Einen Straßenmarathon bin ich seit der Pandemie nicht mehr gelaufen und entsprechend besonders sollte das Wochenende in Prag für mich werden:
Endlich mal wieder (internationale) Marathonluft schnuppern, ganz viele Gleichgesinnte immer um mich herum; schnelle Verpflegung an den Stationen. Eine messbare und vergleichbare Zeit am Ende der 42,195 Kilometer.
(Also anders, als bei zum Beispiel einem 100 Meilen Rennen im Gelände: da ist man viel allein unterwegs, muss sich zurechtfinden, lässt sich viel Zeit an den Verpflegungsstationen und am Ende sind die Zeiten aufgrund von wechselnden Wetter- und Untergrundbedingungen auch schlecht miteinander vergleichbar.)
- Apropos Zeit: der Claim des Prag Marathons lautet “All Runners are beautiful” und wird von den Veranstaltern und Läufern gleichermaßen gelebt — ein jeder fühlt sich willkommen, unabhängig von der gelaufenen Zeit und den körperlichen Voraussetzungen.
Zum Marathonevent selbst:
Die Strecke führt die Teilnehmer durch die malerischen Straßen von Prag, vorbei an berühmten Wahrzeichen wie der Prager Burg, der Karlsbrücke und dem Altstädter Ring. Die geschichtsträchtige Strecke bietet eine einzigartige Kulisse für das Rennen.
Die Orga: Der Prag-Marathon kann definitiv auch mit gut durchdachter Logistik und effizienter Organisation punkten. Start und Ziel sind an einem Ort, es gibt sehr viele Helfer und die Verpflegung ist super!
Zeitpunkt: Der Marathon findet im Frühjahr (erstes Maiwochenende) statt und bietet sehr wahrscheinlich ideale Wetterbedingungen zum Laufen. 🙂
Kultur: Läufer, deren Begleiter und Zuschauer können gleichermaßen in die tschechische Kultur eintauchen und sowohl die lokale Küche und Musik als auch weitere Traditionen genießen.
Atmosphäre: Das Rennen zieht ‑vor allem entlang der Altstadt- immer wieder größere Menschenmengen entlang der Strecke an, die freudig anfeuern. Die festliche Atmosphäre trägt zum Gesamtgenuss der Veranstaltung bei.
Die Helfer waren extrem nett und auch die Restaurants um Start & Ziel waren auf Läufer eingestellt. Ich habe mich zu jeder Zeit und überall als (verschwitzter) Läufer willkommen gefühlt.
Streckenbesonderheit: Die Strecke führt teilweise über Kopfsteinpflaster, Brücken und entlang enger Kurven. Auch wenn es beim Pragmarathon immer wieder — besonders im Profibereich- sehr schnelle Zeiten gibt, empfehle ich ihn nicht für einen Bestzeitenversuch im Hobbyläuferbereich.
Zusammenfassung:
Die Kombination aus malerischer Strecke, historischer Kulisse, internationaler Anziehungskraft sowie einer sehr gut organisierten Veranstaltung mit ganz viel “All Runners Are Beautiful” Vibes machen den Prag-Marathon zu einer überzeugenden Wahl für Läufer, die ein unvergessliches Marathon-Erlebnis suchen.

Persönliche Anekdote:
Als ich nach dem Lauf durch die Innenstadt an der Prager Oper vorbei spaziert bin, in der am Abend “Die Zauberflöte” aufgeführt wurde, habe ich spontan nach Restkarten gefragt. Und tataaa: es gab genau noch eine Einzige.
Somit konnte ich mich selbst ganz wunderbar für das wunderbare Finish belohnen und das Wochenende aus Laufen, Essen und Sightseeing mit Kultur abrunden.

Manchmal “läuft” es eben. Und dieses Marathonwochenende in Prag, das sollte eben vermutlich genau so l a u f e n.
#AllRunnersAreBeautiful
Danke Prag Marathon, danke Prag. Du hast mir gezeigt, dass ein Straßenlauf doch auch wunderbar sein kann. Ich komme wieder.
PS: Hier geht’s zu meinem kleinen Recap Video 🙂